DAS FRANZÖSISCHE POLKA-DOT-TRIKOT KOMMT AUS ENGLAND

04 September 2020 Von Wijtze De Groot Geschichte

Der Führende der Bergwertung bei der Tour de France trägt das gepunktete Trikot seit 1975. Der erste, der die Ehre bekam es zu tragen, war der ,,Kleine von Mere‘', Lucien van Impe. Luciens Haus muss mit diesen clownesken Trikots gefüllt gewesen sein, denn er gewann die Bergwertung bei der Tour de France nicht weniger als sieben Mal. Diese Geschichte kommt Ihnen vielleicht bekannt vor, aber wissen Sie, woher dieser Polka-Dot-Jersey ursprünglich stammt?  

Van Impe während der Tour de France

FÉLIX LÉVITAN EHRT HENRI LEMOINE MIT SEINEN POLKA DOTS 

Der Wunsch nach einem speziellen Bergtrikot kam vom damaligen Sponsor der Bergwertung, nämlich Chocolat Poulain. Der Sponsor wollte die Klassifizierung stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Die Idee, endlich die roten Punkte zu verwenden, stammt vom Sportjournalisten und Tour-Chef Félix Lévitan. Mit diesem markanten Design wollte Félix dem französischen Fahrer Henri Lemoine ehren. Henri Lemoine (1909-1991) war ein bescheidener Radfahrer mit dem Spitznamen ,,P'tit pois‘'. Er war sehr erfolgreich der Ausdauerdisziplin Steherrennen. Im Windschatten eines Schrittmachers wurde er sogar dreimal Weltmeister in dieser Disziplin. Henri wollte während seines Aufenthalts deutlich sichtbar und erkennbar sein und trug deshalb fast immer ein auffälliges weißes Trikot mit roten Bällen - klingelt da was?

Henri ,,P'tit pois‘' Lemoine mit seinem Schrittmacher Leon Vanderstoyft

Obwohl das Steherrennen etwas völlig anderes ist als das Radfahren in den Bergen, wählte Lévitan das rote gepunktete Trikot von Lemoine als Trikot für die Bergwertung. Ein sehr auffälliges, fröhliches Trikot und zudem eine schöne Hommage an einen französischen Fahrer.

Henri Lemoine mit seinem unverwechselbaren Trikot
 

ABER... WIE BEKOMMT MAN ES AUS ENGLAND? 

Was Félix Lévitan wahrscheinlich nicht wusste, ist, dass Henri Lemoine dieses auffällige Punktemuster aus den Pferderennen kopierte. Im Gedränge auf der Rennbahn wollen die Zuschauer (und vor allem diejenigen, die gerne wetten) sehen, welches Pferd und welcher Jockey als erstes die Ziellinie überquert. Aus diesem Grund werden bei Pferderennen traditionell sehr markante und wiedererkennbare Hemden getragen.

Darstellung des Jockeys R. James im berühmten roten Polka-Dot-Design

Diese Jockeys hatten früher kein Mitspracherecht, welches Design sie tragen würden. Ab 1970 durften Teilnehmer ihre eigenen Designs registrieren und verwenden, solange das Design neu war. Es waren auch alle möglichen Regeln daran geknüpft, wie zum Beispiel nur die Verwendung von geometrischen Formen und die Verwendung der 18 Standardfarben. Diese Regeln wurden alle so durchgesetzt, dass die Pferde und ihre Jockeys aus großer Entfernung und bei jeder Beleuchtung leicht zu erkennen waren. Eine Jacke mit Punkten wurde auch ,,Little Spots'‘ genannt .... ja, das ist fast der französische Spitzname ,,P'tit pois‘'.

 

Verschiedene Ausführungen im Pferderennsport

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