DER STARKE START MIT EINER HOLPRIGEN FOLGE VON MAERTENS

02 November 2021 Von Elien Kaes Geschichte
Der belgische Fahrer Freddy Maertens hatte einen starken Start in seiner Karriere, doch später folgte ein holpriger Weg mit schweren Höhen und Tiefen. Maertens gehörte zu den echten Top-Sprintern und zeichnete sich auch im Zeitfahren aus. Seine zahlreichen Siege, darunter zwei Weltmeisterschaften, bewiesen, dass er ein großer Fahrer war! Dabei fuhr er immer mit dem großen Eddy Merckx zusammen, was die beiden damals zu echten Konkurrenten machte.
 
Maertens begann seine Profikarriere beim Flandria-Team, für das er acht Jahre lang fuhr. In den 70er Jahren war dieses Team sehr erfolgreich und Freddy erzielte viele beeindruckende Ergebnisse mit diesem Team. In den Jahren 1976 und 1981 wurde Maertens Weltmeister und 1973 belegte er sogar den zweiten Platz. In der Endphase konnte er mit Eddy Merckx mithalten, aber beide wurden im Sprint von dem Italiener Felice Gimondi geschlagen. Dies führte zu vielen Konflikten zwischen Eddy und Freddy, was sich negativ auf Maertens' Popularität auswirkte.

Freddy Maertens regenboogtrui
Maertens im Regenbogentrikot

Karriere

Der Fluch des Regenbogentrikots, wir alle haben schon davon gehört. Doch Maertens war davon offensichtlich nicht betroffen! Nachdem er 1976 die Weltmeisterschaft gewonnen hatte, folgte eine Reihe starker Siege. In den folgenden Monaten gewann er sowohl 'Omloop Het Volk' als auch Paris-Nizza. Diesen Trend setzte er 1977 bei der Vuelta fort, wo er die anderen Fahrer überflügelte. Die Vuelta wurde von vielen Fahrern als Vorbereitung auf den Giro d'Italia genutzt, weshalb die Teilnehmerzahl geringer war. Die Organisatoren versuchten, dies zu kompensieren, indem sie das Team Flandria, zu dem auch Freddy Maertens gehörte, anlockten. Sie taten dies, indem sie den Schwerpunkt auf Sprintetappen und Zeitfahren legten. Und das war genau das, was Maertens auszeichnete! Vom Prolog an war er der Top-Favorit und setzte sich auch bei den Massensprints von allen ab. Der Vorsprung war so groß, dass bereits am zweiten Tag der Vuelta in den Zeitungen geklagt wurde, das Rennen sei nicht spannend genug. Dank der Bonifikationssekunden konnte Maertens diesen Vorsprung weiter ausbauen. Gegen Ende gab es zwar noch einige Bergetappen, aber der Vorsprung war bereits so groß, dass er das Leadertrikot behalten konnte. In diesem Jahr gewann er nicht weniger als 13 der 19 Etappen und trug das Trikot des Gesamtführenden von Anfang bis Ende. Ein Rekord, den seither kein Fahrer mehr erreicht hat!

Maertens betrachtete diesen beeindruckenden Sieg eher als eine gute Vorbereitung für den Giro d'Italia, und er bewies es. Er gewann fünf Etappen, doch dann stürzte er unglücklich und brach sich das Handgelenk. Dies führte zu einer scharfen Kehrtwende in seiner Karriere. 1978 konnte Maertens zwei Etappen und das Grüne Trikot bei der Tour de France gewinnen, aber für einen Fahrer seines Kalibers war das nur ein schwaches Ergebnis. Wenig später, Mitte 1979, zog sich Maertens nach einem Zusammenbruch zurück. In der Presse wurde viel über die Ursache spekuliert: Hatte er finanzielle Probleme? Eine Alkoholabhängigkeit? Hatte das Doping seinen Tribut gefordert? Maertens stritt alle diese Erklärungen ab und ließ sich testen, was zeigte, dass er körperlich gesund war. Dennoch schien es, als würde Maertens' erfolgreiche Karriere vorzeitig beendet werden. Er nahm zwar noch an Radrennen teil, beendete sie aber meist nicht, geschweige denn, dass er in den Ehrenlisten auftauchte.

Freddy Maertens - Retro WielerkledingFreddy Maertens während des Prologs der Tour 1978

Doch im Sommer 1981 erlebte er ein kurzes Comeback. Er gewann fünf weitere Etappen der Tour de France und holte sich das Grüne Trikot. Später in diesem Jahr wurde er in Prag zum zweiten Mal Weltmeister. Mit diesem Sieg endeten seine vielen glanzvollen Siege. Er gewann noch einige kleinere Rennen, bis er 1987 seine Radsportkarriere offiziell beendete.

Das Ziel der Weltmeisterschaft 1981

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